2020/2021 aus Sicht der Banken und die Auswirkungen auf die Bankenaufsicht
Die Kreditwirtschaft muss Corona-bedingt viele Herausforderungen meistern, die auch im Fokus der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) stehen. Was das für die Finanzwirtschaft bedeutet und wie sie damit umgehen kann, erläutern wir Ihnen in diesem Blog-Beitrag.
Für die Kreditwirtschaft hat die Corona-Pandemie zahlreiche Herausforderungen bereitgehalten, deren Auswirkungen in Euro-Umfang und Betroffenheitsbreite in den unterschiedlichen Kundensegmenten aktuell noch nicht abgeschätzt werden können. Kurzarbeit oder Entlassungen, die sich im Privatkundenbereich auswirken, sowie massive Umsatzeinbrüche bei Firmenkunden, denen sich nur ganz wenige Branchen entziehen können, sorgen für viel Unsicherheit.
Folgen für die Risikosituation in Instituten schwer absehbar
Die staatlicherseits aufgelegten Hilfsprogramme wirken erst zeitverzögert und nicht vollumfänglich auf die Betriebe ein. Darüber hinaus wurden gesetzliche Sonderregelungen erlassen: So wurde beispielsweise die Pflicht zur Insolvenzbeantragung bis zum 30.04.2021 ausgesetzt – wodurch nunmehr lediglich zeitverzögert ein Anstieg der Unternehmenspleiten beginnen wird. Das bedeutet wiederum schwer absehbare Folgen für die Risikosituation in einigen Instituten.
Die anhaltende Niedrigzinsphase bringt die Ertragsseite der gesamten Kreditwirtschaft weiter in zusätzliche Bedrängnis. Trotzdem besteht die Erwartung, wenn nicht sogar je nach Institutsgruppe die politische Forderung, die Wirtschaft weiterhin mit Krediten zu versorgen.
Eine weitere Auswirkung der Pandemie ist die verstärkte Nutzung und Akzeptanz zahlreicher digitaler Produkte und Dienstleistungen der Kreditwirtschaft mit einem zu erwartenden ansteigenden IT- und Cyber-Risiko auf beiden Seiten.
Als zusätzlicher Faktor nimmt die seit Jahren unaufhaltsam steigende Flut an neuen Regulierungsvorschriften und Verschärfung von bestehenden aufsichtlichen Vorgaben ungebremst zu.
Digitalisierung, IT- und Cyber-Risiken sind neue Schwerpunkte der BaFin
Insgesamt steht die Kreditwirtschaft vor großen Herausforderungen, welche die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sehr genau beobachtet und ihrerseits darauf reagiert.
Aus diesem Grund hat sie die Broschüre BaFin-Aufsichtsschwerpunkte 2021 herausgebracht, in der sie dargelegt, in welchen Bereichen sie Schwerpunkte bei den kommenden aufsichtsrechtlichen Prüfungen in 2021 legen wird.
Wenig überraschend nach den einleitenden Sachverhalten werden hierbei das Risikomanagement, insbesondere für das Kreditgeschäft, der kollektive Verbraucherschutz sowie die IT- und Cyber-Risiken wichtige Themenschwerpunkte bilden.
Aufgrund der Erfahrungen mit gelungenen oder zumindest versuchten Betrugsdelikten in Bezug auf die Corona-Notprogramme der Regierung ist ein weiterer Schwerpunkt die Geldwäsche- und Kriminalitätsprävention.
Alle diese Themen sind sehr eng mit der IT der Institute verzahnt. Daher bieten sich hier sehr gute Gelegenheiten, die eigene IT aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten, um sich vor allem für die Zukunft gut aufzustellen. Ein Beschleuniger hierzu ist die aktuelle BAIT-Novelle, denn diese enthält bereits zahlreiche der aufgeworfenen Themen und fokussiert sich hierbei sehr prominent auf die IT-Strategie und IT-Security.
Unsere Lösungsansätze zum Umgang hierzu haben wir in einem kürzlich stattgefundenen Webinar erläutert.
CONET: Ein zuverlässiger Partner
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Markus Otterbein
Über den Autor
Markus Otterbein berät als Consultant bei der CONET Solutions GmbH schwerpunkmäßig Kunden aus dem Finanzumfeld in Strategiefragen im Spannungsfeld des Zusammenspiels BWL-/IT-Strategie. Er hat langjährige Bankenerfahrung mit dem Schwerpunkt Kreditgeschäft, Erfahrung im Aufbau strategischer Geschäftsfelder und ist zertifizierter PRINCE2-Practitioner sowie Professional Scrum Master (PSM I).