„Wir haben hier einen Drachen und wir werden ihn auch benutzen!“
Wie angedroht kehrten die CONET-Drachenreiter 2019 an die Stätte ihres vorjährigen Triumphes zurück und stellten sich beim Drachenboot-Festival auf dem Fühlinger See erneut einer starken Konkurrenz.
Auch in diesem Jahr hatten die Drachenreiter ihr Sportgerät in zwei vorbereitenden Trainingssitzungen zu zähmen gelernt. Hilfreich dabei auch sicherlich, dass eine Vielzahl von Mitstreitern ihr Engagement des Vorjahres wiederholten, verstärkt aber auch durch frisches Blut an einigen Paddelpositionen.
Mit 20 Teilnehmern ausreichend und sogar noch mit Ersatz für mögliche Schlüsselpositionen ausgestattet, trafen die Drachenreiter am frühen Samstagmorgen an der Wettkampfstätte ein und errichteten sogleich ihr Feldlager. Biertische und -bänke wurden positioniert, der Pavillon – zu diesem Zeitpunkt noch ungewiss als Sonnen- ebenso wie Regenschutz einsetzbar – aufgestellt und der üppige Proviant griff- und verzehrbereit arrangiert.
Um 10:30 Uhr riefen die Organisatoren in den für die spätere Cup-Einteilung maßgeblichen Qualifikationsrennen dann zum ersten CONET-Start des Tages. Zu diesem Zeitpunkt zeigte sich das frühsommerliche Wetter noch eher von der rauen Seite.
Eine nur gelegentlich von zögerlichen Sonnenstrahlen durchdrungene Wolkendecke hüllte den Himmel in ein zotteliges Mausgrau. Kräftige Rückenwindböen trieben über die Regattastrecke und stellten sich bereits beim ersten Tagesstart als nicht zu unterschätzendes Ärgernis heraus. Diese erschwerten nämlich die Ausrichtung zum Start ordentlich, und so war es kaum möglich, rechtzeitig zum Rennstart alle Boote gleich gut in ihrer Ruheposition auszurichten. Beim Start blieben die ersten Paddelschläge der Drachenreiter daher hinter ihrer höchstmöglichen Zugkraft etwas zurück und führten zu einem 3. Platz mit einer leicht hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Zeit von 01:13,59.
Gut eine Stunde später schien sich das Wetter allmählich zu bessern. Wolken wie Winde begannen ein Einsehen mit den Regattateilnehmern zu haben. Und so konnte – nach einer hochmotivierten Teamansprache im zweiten Anlauf und im ersten Zeitlauf des Tages mit einer nur geringfügig angepassten Besatzung – eine Laufzeit von immerhin schon 01:09,65 bei einem 4. Platz in einem starken Teilnehmerfeld erreicht werden. Erneut zahlte sich die zum letztjährigen Finale ausgeheckte Spezialtaktik, die Mittelbänke des Bootes zugunsten einer größeren Reichweite der Langpaddler unter den Drachenreitern unbesetzt zu lassen, in Gänze aus.
Spannend wurde es dann zum zweiten Zeitlauf eine weitere Stunde später um 12:30 Uhr. Schließlich würde dieser über den Finaleinzug entscheiden. Unangreifbar paddelten sich die Drachenreiter positionell minimal strategisch optimiert hier zum ersten Laufsieg des Tages und einer erneuten Zeitsteigerung von grandiosen 01:08,55. Ganze 2 Sekunden trennten die CONET-Paddler von den zweitplatzierten Industriepiraten in diesem Rennen, die weiteren Teilnehmer wurden abgeschlagen auf die Plätze drei und vier verwiesen. Dem wohlverdienten Einzug in den Sedrun-Disentis-Cup der Spitzenteams stand nichts mehr im Wege.
Es folgte die unumgängliche Mittagspause, die in diesem Jahr durch die Einführung eines weiteren Spezial-Cups erneut leicht verlängert zu sein schien. So wurde erst für 16:08 zum Finallauf geblasen. Ob es nun daran lag, dass die ausgedehnte Pause die Drachenreiter vielleicht schon aus der unterwöchigen Projekt- und Entwicklungsanspannung in die wohlverdiente samstägliche Ruhephase übergeleitet hatte, oder daran, dass die einpeitschende Unterstützung des gestellten Steuermanns in diesem Rennen etwas zu zurückhaltend ausfiel oder auch daran dass die Winde wieder etwas hin zu einer beinahigen Unwetterwarnung aufgefrischt hatten – Tatsache ist, dass im Finale die Bestzeit des Tages mit einem weinenden Drachenreiterauge nicht gänzlich wiederholt werden konnte.
So gingen am Ende eine Laufzeit von 01:09,95 und ein 3. Platz im B-Finale des Sedrun-Disentis-Cups in die Rennannalen ein, allerdings lediglich 7 Zehntelsekunden hinter den Zweitplatzierten Wasserläufern, denen es erst auf den allerletzten Metern gelang, ihrem Namen nahezu gerecht zu werden und die Drachenreiter marginal hinter sich zu halten.
Das Resultat: Am Ende ein hervorragender 8. Gesamtplatz im mit den besten Mannschaften besetzten Spitzen-Cup dieses Renntages!
Ein Rückschritt zum 7. Rang des Vorjahres wurde mancherorts hinter vorgehaltener Hand gemunkelt? Keineswegs! Schließlich hatte sich in diesem Jahr die Zahl der teilnehmenden Mannschaften erneut deutlich auf insgesamt 46 Boote erhöht. Da sich neben ambitionierten Amateurbesatzungen wie der CONET-Mannschaft dabei auch einige neue quasi-professionelle Mannschaften, die sich mit teils wöchentlichem Training auf Regattaveranstaltungen wie diese vorbereiten, hinzugesellt hatten, konnte die Konkurrenz durchaus als deutlich verstärkt bezeichnet werden. Den der mathematischen Relativität immer äußerst zugetanen CONETlern also eine mehr als relative Verbesserung der Gesamtleistung! Und so tat das Endergebnis der CONET-LIFE-würdigen Freude bei der Siegerehrung über einen erneut gelungenen Regattatag mit einem gemeinsamen abschließenden Erfrischungsgetränk keinen wirklichen Abbruch.
Zu danken ist auch in diesem Jahr all den CONET-Kollegen, die sich heldenhaft freiwillig und in aufopferndem Teamgeist auf die galeerengleichen Paddelbänke gesellten und dazu noch durch Proviant- und Ausrüstungsspenden das Gladiatoren-Lager würdig bestückten.
Daneben gilt ein besonderer Dank erneut „Father of Dragons“ Harald, der bereits die Organisation und Vorbereitung fachkundig in einem Balanceakt zwischen gnadenlos und generös geleitet hatte, und die Bootsbesatzung zu jeder neuen Runde gewohnt gründlich einschwor. Vergessen werden dürfen aber auch nicht die Kollegen, Familienmitglieder und Freunde, die das Lagerleben ebenso wie die Jubelmenge am Ufer unterstützend bereicherten und nicht zuletzt die Organisatoren der Rhein-Ruhr-Sport GmbH und die vielen freiwilligen Helfer, die diesen Tag erst ermöglicht haben.
Es scheint nicht unangemessen vorgegriffen zu sein, zu behaupten:
Die CONET-Drachenreiter will be back!
Über den Autor
Simon Vieth ist der Pressesprecher bei CONET. Ursprünglich Historiker und freier Redakteur, wechselte er schon vor fast 25 Jahren die Schreibtischseite und kümmert sich derzeit im Schwerpunkt um die Öffentlichkeitsarbeit und die Social-Media-Auftritte bei CONET.