Back ins Boot: Die CONET-Drachenreiter ungezähmt wie eh und je

Nach zwei Jahren Zwangspause kehrten die CONET-Drachenreiter am vergangenen Samstag an den Ort ihrer früheren Triumphe zurück: Auf der Regatta-Strecke des Fühlinger Sees in Köln war endlich die Zeit gekommen, an frühere Glanzleistungen anzuknüpfen.

Allen Anwesenden war die Begeisterung für den gemeinsamen Drachenboot-Samstag bereits beim morgendlichen Eintreffen an der Regatta-Strecke zum diesjährigen DrachenbootFestival 2022 der Rhein-Ruhr-Sport GmbH anzusehen. Keinesfalls selbstverständlich, denn kurz vor Neun an einem Samstagmorgen ist sonst durchaus noch mit dem ein oder anderen etwas zerknautschten Gesicht zu rechnen.

Nicht so bei den CONET-Drachenreitern: Mit beschwingtem Schritt, einem Lächeln auf den Lippen und freundlichen Begrüßungen allenthalben füllte sich nach und nach der Team-Bereich. Die zur Verfügung gestellten Biertischgarnituren wurden aufgestellt, der mitgebrachte Pavillon errichtet – über den man sich im Laufe des Tages auch diesmal wieder enorm freuen sollte – und das für CONET-Veranstaltungen obligatorisch üppige Buffet stilvoll arrangiert.

Das Boot ist voll!

So war alles für einen großartigen Tag vorbereitet, wenn auch mit etwas Glück: Mit insgesamt 19 aktiven Drachenreitern gelang es gerade so, das Drachenboot planmäßig mit 18 Paddeln und dem Trommelplatz zu füllen.

Erst am Abend vorher hatte sich glücklicherweise noch die letzte Nachbesetzung gefunden, denn Terminkollisionen – immerhin startete gerade die erste echte Freiluftsaison nach zwei Covid-Jahren mit reichlich parallelen Veranstaltungen – und einige krankheitsbedingte Ausfälle ließen das Teilnehmerfeld in der Woche vor dem Event gefährlich schrumpfen. Zwischenzeitlich wurde gar überlegt, den Verfasser dieser Zeilen zum Trommeldient zu verpflichten, was schon so Einiges über den Grad der Verzweiflung unter den Organisatoren aussagt.

Auch der Fanblock präsentierte sich in diesem Jahr aus ähnlichen Gründen leider nicht ganz so stark wie gewohnt, aber einige Kollegen, Kolleginnen und Familienangehörige ließen es sich nicht nehmen, Zeugen des – hoffentlich – nächsten Triumphs der CONET-Drachenreiter zu werden.

Nicht unerwähnt bleiben darf hier der engagierte CONET-Nachwuchs, der den Tag über unermüdlich Motivationsbanner und Spruchbänder gestaltete, um sich auf das Grand Finale angemessen vorzubereiten.

Und schließlich gab es in diesem Jahr eine weitere Premiere: Mit Oky verfügten die CONET-Drachenreiter auch erstmals über ein Team-Maskottchen, das mit seiner stets ruhigen und ausgeglichenen Art jede aufkeimende Nervosität unter den Athleten durch Hundeblick und Streichelbitten im Zaum hielt.

Jetzt geht’s los

Für 9:40 war der Qualifikationslauf angesetzt. Wie immer traten zunächst alle 33 teilnehmenden Teams in insgesamt 10 Qualifikationsläufen mit jeweils 3 oder 4 Booten an. Wie immer würde die in dieser Qualifikation erzielte Zeit dann über die Einteilung in die Klassen für den restlichen Tag entscheiden, um jeweils etwa gleichstarke Gegner gegeneinander in den einzelnen Cups antreten zu lassen: Die besten 12 Teams würden sich den übrigen Tag über im so genannten Blackfoot-Cup messen, die nächsten 11 im Zibret-Cup und die verbleibenden 10 im Rhein-Ruhr-Sport-Cup.

Das erste Ziel war also in der Theorie klar gesteckt: Der Einzug in die Top 12 des Tages, um sich für den Blackfoot-Cup und damit die obere Rennklasse zu qualifizieren. In der Praxis aber machten sich die CONET-Gladiatoren zu dieser frühen Stunde damit noch keinerlei unnötigen Druck. Zwar wurde die Sitzverteilung wie immer federführend von Team-Captain Harald und seinem Beraterstab gewissenhaft ausgeklügelt und die vorbereitende Strategiesitzung gemeinsam durchgesprochen.

Das Fazit bildete aber – zumindest soweit man es im Fanblock verfolgen konnte – keinerlei Detailvorgabe, sondern stattdessen ein gut gelauntes „Dann mal los, wir geben alles, mal schauen wie es läuft!“ Diese gelöste Herangehensweise mag durchaus ein gutes Omen gewesen sein…

Im sechsten Rennen der Qualifikation traten die CONET-Drachenreiter pünktlich gegen die Kölner Baunix(en), die BUCHEN Stahllöwen und das Kölner Team Andrea Doria 40 an. Ohne Stress, entspannt und voller Vorfreude schritten die Drachenreiter in den Startbereich, wählten ihre Leih-Paddel aus dem bereitgestellten Fundus und betraten zum Boarding den Steg.

Dort wartete eine positive Überraschung: Mit Helmut erhielt man für das erste Rennen den Steuermann, mit dem man bereits bei den vorbereitenden Training-Sessions eine hervorragende gemeinsame Wellenlänge gefunden hatte.

Mit beherzten Testzügen erreichten die CONET-Drachenreiter deutlich früher als ihre Kontrahenten den Startbereich und hatten so noch die Gelegenheit, sich als erstmalig in dieser Sitzordnung arrangierte Bootsbesatzung aufeinander einzustellen.

Spontan wurde zudem mit in die Höhe gereckten Paddeln und Armen der mitgereiste Fotograf begrüßt, was kurzzeitig zu einiger Irritation bei der Rennleitung führte, die hier zunächst eine sich anbahnende Katastrophe befürchtete. Mitnichten, denn schnell hatte sich das Boot wieder sortiert und startklar gemacht, und mit dem Startsignal schoss das CONET-Drachenboot mit kurzen und kraftvollen Paddelschlägen nach vorne, angefeuert von Steuermann und Trommel. Schnell setzten sich die CONET-Drachenreiter an die Spitze des Feldes und fuhren schon bald mehrere Bootslängen Vorsprung heraus.

Ein souveräner Sieg im Qualifikationslauf mit einer Laufzeit von 01:02:35 – die nach Bereinigung der Listen drittbeste Zeit der Qualifikation und eine bisherige Bestzeit der CONET-Drachenreiter, die Großes für diesen Tag erahnen ließ!   

Die Zeitläufe

Das erste Tagesziel war damit erreicht: Der Einzug in den Blackfoot-Cup und damit die oberste Rennklasse des Tages. Die ersten Videoanalysen wurden studiert und schnell machten die erst noch zögerlich gemurmelten nächsten Ziele und Erwartungen die Runde: War heute etwa eine Zeit unter einer Minute machbar?

Die Verteilung auf die beiden anstehenden Zeitläufe, deren summierte Zeiten über den Einzug ins Finale entscheiden würden, brachten aber erst einmal nicht viel Glück für die CONET-Drachenreiter: Im Zeitlauf A als letzte Gruppe um 12:12 Uhr startend, sollte CONET in Zeitlauf B bereits als dritte Gruppe um 12:44 erneut ins Boot. Viel Zeit für Regeneration würde da nicht bleiben, doch es sollte noch schlimmer kommen…

Ruhe vor dem Sturm

Zunächst aber war nun Warten angesagt. Endlich konnte das Buffet angemessen probiert werden, die Sonne befreite sich zusehends aus der morgendlichen Wolkendecke, mehr und mehr sammelte man sich unter dem willkommenen Schatten des Pavillons, während andere Teilnehmende den ersten Sonnenbrand des Jahres zu kultivieren begannen.

Es wurde gescherzt und diskutiert, angeregte Gespräche drehten sich um Privates und Berufliches – endlich wieder beisammensitzen und lachen und sich austauschen. In sommerlicher Atmosphäre machte sich beinah eine gewisse Trägheit breit, während die Zeit verflog.

Zeitlauf A – Startwiederholung

Plötzlich war es dann schon wieder soweit: Sammeln, Taktikbesprechung, die Trommlerposition neu besetzen. Und dann die trägen Muskeln wieder auf Touren bringen, noch ein Schluck Wasser und eine Banane für explosive Energie und voll motiviert ging es in den Startbereich. Um 12:23 bestiegen die CONET-Drachenreiter das Boot – und wieder mit „ihrem“ Steuermann Helmut, der er geschafft hatte, sich erneut für das CONET-Boot einteilen zu lassen.

Konzentriertes Paddeln in die Startaufstellung, das Startkommando schallte über die Regatta-Strecke und los ging es mit starken, schnellen Paddelschlägen, das Boot zischte förmlich über die kleinen Wellen. Aber dann – Ruhe, Verwunderung, Ungläubigkeit, während die Boote langsam ausglitten. Unregelmäßigkeiten beim Start hatte die Rennleitung wahrgenommen und den Start kurzerhand abgebrochen, ohne einen Schuldigen zu benennen.

Also erneut in die Startaufstellung manövrieren und neu konzentrieren. Wieder schnelle Paddelschläge zu Beginn, dann übergehen in lange Züge, um das Boot über die Wasseroberfläche gleiten zu lassen. Der Start glückte und gegen das Team Kids konnten sich die CONET-Drachenreiter schnell durchsetzen.

Mit den Cologne Crocodiles und der Bugwelle Niederrhein aber hatte man noch zwei Favoriten auf den Gesamtsieg gegen sich und gegen Ende der Strecke musste das CONET-Boot leider ein wenig abreißen lassen und belegte in Zeitlauf A den dritten Platz.

Nach dem furiosen Qualifikationsrennen machten sich die CONET-Drachenreiter nach dieser Platzierung fast schon mit etwas hängenden Schultern auf den Weg zum Team-Bereich. Doch kaum hatten die letzten den Pavillon erreicht, hieß es schon wieder zurück zum Start, schließlich war nicht viel Zeit, bis die dritte Gruppe in den zweiten Zeitlauf starten sollte.

Immerhin aber gelang noch ein schneller Blick auf das Zeitentableau: 01:01:29 – wider Erwarten eine weitere Verbesserung, die zumindest etwas neue Kraft für den nächsten Lauf verlieh!

Zeitlauf B zehrt an den Kräften

Im Zeitlauf B traten die CONET-Drachenreiter erneut gegen Team Kids sowie erstmals gegen das Team BOOT-ox-Luder and Docs sowie die Lokalmatadore Rheindrachen an. Diesmal gelang der Start im ersten Anlauf, aber nach dem zweifachen Start in Lauf A und der kurzen Regenerationszeit begannen nach der Hälfte der Strecke die strapazierten Muskeln sich zusehends gegen die Belastung zu wehren.

Dennoch stemmten sich die Beine in den Bootsrumpf, die Paddel tauchten ein und wurden mit aller verbliebenen Kraft durch das Wasser gezogen, Steuermann Helmut und die wieder wie in der Qualifikation besetzte Trommel spornten die müden Arme unerlässlich an.

Nach dem Rennen war man sich einig, dass gegen Ende der Distanz sowohl Kraft als auch Koordination zusehends auf der Strecke geblieben waren. Dennoch mussten sich die CONET-Drachenreiter nur den ohnehin favorisierten Rheindrachen geschlagen geben und erzielten den zweiten Platz: mit 01:01:40 zudem in einer fast identischen Zeit zum Wertungslauf A, mit der kaum jemand wirklich gerechnet hatte.

Finaleeee!

Einmal mehr stieg die Spannung, während die verbliebenen Rennen und Zeiten beobachtet wurden. Das heimliche Hoffen auf einen Lauf unter einer Minute Gesamtzeit hatte sich nicht erfüllt, aber dennoch war eine Steigerung möglich gewesen, und dann trotz der widrigen Umstände eine Bestätigung dieser guten Zeit. Wie würden sich die anderen Teams schlagen, in welches Finale würden die CONET-Drachenreiter einziehen?

Dann die Bestätigung: B-Finale! Wie bereits 2018 und 2019. Freude oder doch ein kleines bisschen Enttäuschung? Die Mienen der CONET-Paddler ließen sich schwer lesen in diesem Moment.

Aber das Hadern währte nicht lange, schließlich hatte man mit viel Spaß und Teamgeist das Beste gegeben und in der Addition der beiden Zeitläufe 02:02:69 und damit den 7. Rang in der Wertungsrunde nach zwei Jahren Pause erreicht. Wahrlich kein Grund zum Trübsal blasen. Ganz im Gegenteil, jetzt galt es noch einmal im Finale die letzten Reserven zu mobilisieren – von wo auch immer.

Um kurz vor 16 Uhr sollte es soweit sein – zumindest genügend Zeit für eine angemessene Erholung und weitere gesellige Runden. Um 15:30 Uhr die letzte Taktikbesprechung.

Noch einmal die Sitzordnung einprägen, die Bewegungen verinnerlichen, die Ausrüstung checken. Und dann ein letztes Mal zum Start und der Einstieg ins Boot. Auch Helmsman Helmut war es gelungen, den CONET-Drachenreitern treu zu bleiben und so würde er sie auch durch das Finale steuern, diesmal gegen Black Pearl, die Inova Dragons und erneut die Rheindrachen.

Eine gewisse „Oberflächenspannung“ war nicht nur auf den Wellen erkennbar. Bewusst gemächlich und konzentriert schipperte die CONET-Drachenreiter-Crew in den Startbereich. „Are you ready – attention – go!“ schallte das Startkommando über die Wellen und vom explosiven Start weg zeichnete sich ein packendes Finalrennen ab.

Nahezu ständig gleich auf, mit nur minimalen Vorsprüngen für das ein oder andere Team glitten die Boote Zug um Zug über den See, in den Bugwellen funkelte die Nachmittagssonne. Auch nach drei Vierteln der Strecke hatte sich noch kein Favorit absetzen können. Der Rennkommentator überschlug sich beinah in seiner Beschreibung des Vierkampfs, sah immer wieder ein neues Boot vorne und hatte dabei die CONET-Drachenreiter zunächst am allerwenigsten auf dem Schirm, als er sie wenige Züge vor dem Ziel noch einmal nach vorne schießen sah.

Fotofinish! Alle vier Boote in diesem engsten aller Finals an diesem Tag innerhalb von 107 hundertstel Sekunden. Niemand konnte und wollte sich auf einen Sieger festlegen.

Gespannte Minuten schlossen sich an. Würden die Organisatoren bis zur Siegerehrung warten, bevor sie einen Gewinner bekannt machten? Dann endlich der erlösende Blick in die Online-Tabellenstände:

Platz 1 im B-Finale des Spitzen-Cups für die CONET-Drachenreiter und damit Platz fünf im Gesamtklassement der 33 Starter bei diesem Drachenboot-Festival. Und das mit der lang ersehnten Spitzenzeit unter einer Minute: 00:59,64!

Erleichterung, Freude und Jubel bahnten sich ihren Weg, gegenseitiges Beglückwünschen, das obligatorische Siegerfoto und die abschließende Siegerehrung. Dass die Organisatoren die Strecke in diesem Jahr versehentlich 25 Meter zu kurz abgesteckt hatten und damit für die durchweg erzielten Spitzenzeiten sorgten, war angesichts dessen allenfalls eine Randnotiz.

Was für ein Tag: Sportlich ein hervorragendes Ergebnis, lediglich auf die Plätze verwiesen von Teams, die anders als die CONET-Drachenreiter das ganze Jahr über regelmäßig trainieren. Viel mehr noch aber ein grandioses gemeinsames Event mit jeder Menge Teamspirit ganz im Zeichen von CONET LIFE, der hier einmal mehr so spürbaren Unternehmensphilosophie.

Nach dem euphorisierenden Ende des Tages starteten bereits die Planungen für eine Rückkehr der CONET-Drachenreiter im kommenden Jahr. Wir sind gespannt. Nun heißt es aber erst einmal „Next Stop: CONET-Sommerfest!“

 

 

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Über den Autor

Simon Vieth, Pressesprecher, CONET
Pressesprecher bei CONET Technologies Holding GmbH | Beiträge

Simon Vieth ist der Pressesprecher bei CONET. Ursprünglich Historiker und freier Redakteur, wechselte er schon vor fast 25 Jahren die Schreibtischseite und kümmert sich derzeit im Schwerpunkt um die Öffentlichkeitsarbeit und die Social-Media-Auftritte bei CONET.

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