Computer-assistiertes Testen – neue Entwicklungen und Testverfahren

Rund 20 Nutzer des durch CONET weiterentwickelten CAT-Systems trafen sich in Hennef zum Austausch über technische Neuerungen und inhaltliche Fragestellungen etwa zur Testpsychologie.

CAT, ein Akronym für Computer-Assistiertes Testen, bezeichnet ein System der computerunterstützten Psychodiagnostik, das eine Plattform für vielfältige psychologische Testverfahren bietet. In der CAT User Group tauschen sich die Organisationen aus, die das inzwischen als CAT5 in der fünften Versionsgeneration verfügbare System zur Konzeption, Planung und Durchführung von psychologischen Testverfahren in der Auswahl und der Bewertung von Bewerbern und Personal nutzen. Dazu gehören derzeit beispielsweise der Psychologische Dienst der Bundeswehr, die Bundesagentur für Arbeit, die Schweizer Armee und die indonesischen Streitkräfte.

Die Teilnehmer des CAT-User-Group-Treffens 2015 bei CONET in Hennef

Die Teilnehmer des CAT-User-Group-Treffens 2015 bei CONET in Hennef

„Automatisierte, Computer-assistierte Testverfahren sind insbesondere für Unternehmen und Organisationen, die eine große Anzahl von Probanden etwa auf deren psychologische Eignung für bestimmte Aufgaben und Belastungen testen müssen, heutzutage unverzichtbar“, erklärt Konrad Oettershagen, Entwicklungsleiter für das CAT-System bei CONET.

Dabei spielen insbesondere adaptive Testverfahren, bei denen sich im Laufe des Tests die kommenden Fragen an der Qualität der zuvor gegeben Antworten ausrichten, eine zunehmend wichtige Rolle. „Standard-Tests liefern nur bedingt aussagekräftige Ergebnisse“, stellt Oettershagen klar. Um eine möglichst genaue Eignungsstufe verlässlich bestimmen zu können, bedarf es leistungsfähiger Algorithmen und ausgereifter Fragenkataloge. „Es gibt bei diesen Tests dann eben nicht unbedingt ein Bestehen oder Nicht-Bestehen – vielmehr geht es darum, einschätzen zu können, wo genau welche Stärken oder Schwächen eines Probanden liegen, oder bis zur welchen Grenze er für bestimmte Aufgaben geeignet wäre.“

Hierfür die passenden Testverfahren zu entwickeln, ist oftmals keine leichte Aufgabe. Sie setzt sowohl professionelle psychologische Kenntnisse als auch technisches Verständnis bei der Testkonzeption und der Abbildung im Testsystem voraus. Hier liegen für Oettershagen die besonderen Stärken der CAT User Group: „Die Community arbeitet bei der Weiterentwicklung des CAT-Systems eng zusammen: von neuen Erkenntnissen und Erfahrungen profitieren dann alle Anwenderorganisationen.“ Zudem müsse nicht jeder einzelne Anwender immer wieder bei null anfangen, was in der Praxis deutlich Entwicklungs- und Pflegekosten einsparen helfe.

Auch das CAT-System selbst nimmt sich dieser Herausforderungen an, indem es über einen Testeditor und weitere Tools die Erstellung und Konfiguration von Tests unterstützt und auch die Integration standardisierter, kommerzieller Tests erlaubt. Hiermit wird gewährleistet, dass auch User ohne tiefgehende technische Kenntnisse mit dem System arbeiten können.

Konrad Oettershagen, Entwicklungsleiter für das CAT-System bei CONET, erklärt den Besuchern technische und inhaltliche Neuerungen

Konrad Oettershagen, Entwicklungsleiter für das CAT-System bei CONET, erklärt den Besuchern technische und inhaltliche Neuerungen

Zum Auftakt des dreitägigen Treffens der CAT User Group stellte CONET dementsprechend zunächst technische Entwicklungen und Erweiterungen für das CAT-System in seiner aktuellen Version vor. Insbesondere durch die geplante Nutzung von HTML5 eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten sowohl für die Nutzung des Systems (Stichwort „Web-Fähigkeit“) als auch für die optische und inhaltliche Gestaltung von Testverfahren. An den weiteren Tagungstagen beschrieben dann die einzelnen Anwenderunternehmen ebenfalls individuelle Eigenentwicklungen, Anpassungen am System und aktuelle Erfahrungen mit neuen oder erweiterten Testverfahren aus psychologischer Sicht.

Dazu gehören unter anderem die Entwicklung eines spezialisierten Kompetenztests für mathematisches Verständnis, adaptive Zahlenreihentests (AZR), adaptive Algorithmen die die Flexibilität des Testabläufe erhöhen sowie technische Weiterentwicklungen wie die von Bildschirmgrößen unabhängige Darstellung (Device-Unabhängigkeit) sowie Verbesserungen der Usability in der Testerstellung und automatisierten Auswertung.

„Das diesjährige CAT-User-Group-Treffen hat einmal mehr gezeigt, dass Computer-assistiertes Testen weiterhin ein hochaktuelles Thema bleibt und zukünftig noch wichtiger werden wird, da Aufgaben immer komplexer und spezialisierter werden und damit auch die Prüfung einer entsprechenden Eignung von Mitarbeitern und Bewerbern an Bedeutung gewinnt,“ bilanziert Oettershagen. Mit der CAT User Group sei sichergestellt, dass die Weiterentwicklung des eigenen Systems eng auf die Anwenderbedürfnisse und Praxistauglichkeit ausgerichtet bleibe. Die Nutzung des gleichen Basis-Systems bei mehreren Kunden und die Verwendung neuster Technologien wie des bereits erwähnten HTML5 erzeugt zudem für die Psychologen und Wissenschaftler einen immer größeren Mehrwert.

Weitere Informationen zu CAT5:

 

Über den Autor

Simon Vieth, Pressesprecher, CONET
Pressesprecher bei CONET Technologies Holding GmbH | Beiträge

Simon Vieth ist der Pressesprecher bei CONET. Ursprünglich Historiker und freier Redakteur, wechselte er schon vor fast 25 Jahren die Schreibtischseite und kümmert sich derzeit im Schwerpunkt um die Öffentlichkeitsarbeit und die Social-Media-Auftritte bei CONET.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert