Effizientes Stammdatenmanagement mit SAP Master Data Governance
Daten sind für Organisationen von immenser Bedeutung, schließlich wird ein Großteil der strategischen Unternehmensentscheidungen auf Grundlage von Daten getroffen. Heutzutage fallen jedoch täglich Unmengen an internen und externen Daten an. Diese stetig steigende Datenflut sowie unterschiedliche Datenformate stellen Unternehmen vor enorme Herausforderungen. An dieser Stelle kommt das Stammdatenmanagement mit SAP ins Spiel. Die Lösung SAP Master Data Governance (MDG) unterstützt die Verantwortlichen im Unternehmen bei der zentralen Pflege, Verwaltung und Verteilung von Stammdaten.
Was ist SAP MDG?
Stammdaten in Unternehmen sind äußerst vielfältig: Sie können zum Beispiel Produkte, Materialien, Kostenstellen oder Informationen über Geschäftspartner, Kunden oder Lieferanten beinhalten. Zur einfachen Verwaltung und Pflege dieser großen Menge an Stammdaten setzt SAP auf das integrierte Stammdaten-Tool SAP Master Data Governance. Hauptziel der Lösung ist es, eine hohe Datenqualität in der Systemlandschaft von Unternehmen zu erzielen. Gewährleistet wird dies zum Beispiel durch transparente Prozesse, Dublettenprüfung sowie Genehmigungsverfahren. Die Lösung erfüllt selbstverständlich auch die aktuellen gesetzlichen Vorschriften wie die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
MDG lässt sich flexibel als separates Hub-System (Hub Deployment) oder integriert in einem SAP ERP- beziehungsweise S/4HANA System (Co-Deployment) einsetzen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit eines hybriden Ansatzes, in dem beide Optionen (Hub und Co-Deployment) angewandt werden. Es handelt sich zwar um eine SAP-Lösung, die Verteilung der Daten ist aber auch auf non-SAP-Systeme möglich. Die Daten können entweder einmalig oder ständig synchronisiert werden. Bei der kontinuierlichen Synchronisation mit anderen Systemen überwacht MDG Änderungen an den Stammdaten und ist für die anschließende Verteilung verantwortlich.
Herausforderungen
Zwei große Herausforderungen des Stammdatenmanagements wurden bereits eingangs erwähnt: das zunehmende Datenvolumen sowie verschiedene Datentypen. Häufig liegen diese in verschiedenen Systemen ohne zentralen Zugriff – ein wahrer Datendschungel! SAP MDG führt Daten unterschiedlicher Herkunft (beispielsweise aus einem Data Warehouse) und Formate zusammen.
Stammdaten werden häufig dauerhaft in Systemen gespeichert, sodass die Einhaltung der europäischen Datenschutzgrundverordnung beachtet werden muss. SAP MDG hilft bei der Einhaltung der DSGVO, indem es die Datengenauigkeit erhöht, für mehr Transparenz sorgt und bei der Handhabung sensibler Daten, beispielsweise durch Einführung eines Berechtigungskonzept, unterstützt. Compliance-Vorschriften werden eingehalten, da mit SAP MDG Stammdatenänderungen nur von berechtigten Personen durchgeführt und lückenlos dokumentiert werden.
Lösungsansätze und Vorteile des Datenmanagements
Mit SAP MDG lassen sich Stammdaten zentral pflegen und verarbeiten. Datenprozesse werden einheitlich gesteuert und automatisiert, was zu einem deutlich geringeren Pflegeaufwand sowie zuverlässigeren und qualitativ hochwertigen Daten führt. Die hohe Datenqualität wird zudem durch ein integriertes Data Quality Management sichergestellt. Mit diesem lassen sich rudimentäre Datensätze erkennen und Änderungsprozesse einleiten. Ohne ein etabliertes Datenmanagement liegen Daten oft in unterschiedlichen Systemen. SAP MDG schafft eine einheitliche Datenlage – dabei spielt es bei der Migration keine Rolle, ob die Daten in einem SAP- oder non-SAP-System liegen. Transparenz und Berechtigungskonzepte helfen dabei, Compliance- und Governance-Anforderungen zu erfüllen. SAPs Lösung für das Datenmanagement zeichnet sich außerdem durch eine einfache Integration aus: Out-of-the-Box stehen vordefinierte Datenmodelle, Nutzeroberflächen und Workflows für Stammdatenobjekte wie Financials und Material zur Verfügung. Die genannten Vorteile führen in Summe zu schnelleren Abläufen bei geringeren Kosten.
Zielgruppe: Für welche Unternehmen ist SAP MDG eine geeignete Lösung?
Stammdaten fallen in Unternehmen verschiedenster Größe an, sodass SAP Master Data Governance für nahezu jedes Unternehmen geeignet ist. Spezialisierte MDG-Versionen für die Unternehmensbereiche Kunden, Lieferanten, Material und Finanzen bieten auf den jeweiligen Bereich angepasste Oberflächen, Datenmodelle und Workflows.
Mit SAP MDG for Customer erhalten Unternehmen eine ganzheitliche Sicht auf ihre Kunden. Das Aufspüren von Verbesserungsmöglichkeiten hilft bei der Optimierung der Customer Journey. Support-Anfragen können schnell und zuverlässig beantwortet werden, indem allen Mitarbeitenden der Zugriff auf aktuelle Kundendaten gewährleistet wird.
SAP MDG for Supplier unterstützt den Einkauf dabei, Lieferanten intern zu bewerten und somit einen Überblick über deren Zuverlässigkeit zu erhalten. Dank qualitativer Daten wird der Beschaffungsprozess optimiert und es werden bestmögliche Preise und Konditionen mit den Zulieferern erzielt.
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig eine ausgeklügelte Materialverwaltung ist. Mit SAP MDG for Material ordnen Unternehmen Produkten und Bauteilen eine eindeutige Materialnummer zu. Anhand dieser lassen sich das Produkt bei der Produktion, der Bestellung oder dem Versand jederzeit eindeutig zuordnen und produktspezifische Daten auslesen. Die Vorteile sind transparente Beschaffungs-, Produktions- und Vertriebsaktivitäten.
Finanzabschlüsse müssen zahlreiche gesetzliche Anforderungen erfüllen. In SAP MDG for Finance ist die zentrale Verwaltung und Pflege von Daten des Finanzwesens möglich. Es erleichtert somit die Abstimmung zwischen einzelnen Gesellschaften und sorgt für detaillierte, fehlerfreie Abschlüsse.
Die Zukunft des Datenmanagements mit SAP
Die On-Premise-Variante von SAP Master Data Governance läuft in der Regel auf demselben Server wie das SAP ERP beziehungsweise S/4HANA. Doch auch beim Datenmanagement sind die Weichen inzwischen auf Cloud gestellt, sodass seit 2021 eine Cloud-Version der SAP-Lösung verfügbar ist. Der Weg in die Cloud ist vor allem für kleinere Unternehmen interessant. Sie sparen Kosten, da der Betrieb und die Wartung von Soft- und Hardware nicht mehr selbst durchgeführt werden müssen. Beim Datenmanagement mit SAP kommen zudem immer stärker künstliche Intelligenz und Machine Learning zum Einsatz. Sie erweitern zukünftig die Funktionalität von SAP MDG beziehungsweise sind teilweise bereits implementiert. Machine Learning hilft beispielsweise schon jetzt dabei, die Datenqualität durch das Vorschlagen neuer Regeln zu verbessern.
Fazit: Für Unternehmen wird es immer wichtiger, ein Datenmanagement wie SAP MDG einzuführen. Nur so können die Datenschätze in einer Organisation effizient und wirksam genutzt werden. Korrekte sowie vollständige Daten sichern eine hohe Stammdatenqualität, die wiederum für den Erfolg eines Unternehmens entscheidend ist und dabei hilft, sich jederzeit den dynamischen Marktverhältnissen anzupassen.
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Über den Autor
Niklas Ludwig ist seit März 2020 Communication Manager bei CONET und kümmert sich um die interne und externe Kommunikation der CONET-Unternehmensgruppe.