Eigene Apps für Microsoft Teams entwickeln
Microsoft Teams hat sich in vielen Unternehmen als Collaboration Tool für Telefonie, Chat und Meetings etabliert. Neben der internen und externen Kommunikation wird das Tool auch gerne für seine Team-Räume genutzt, um Projektdaten und -dokumente an einem zentralen Ort zu verwalten. Teams bietet jedoch viel mehr als diese Standardfunktionen.
In Teams gibt es eine große Anzahl an fertigen Apps, die in einem App Store zur Verfügung stehen und einfach in Teams integriert werden können. Trotz der Fülle des Angebots ist nicht immer garantiert, dass ein Unternehmen für seine individuellen Anwendungsfälle die richtige Lösung „out of the box“ findet. In diesem Fall können eigene Apps für Microsoft Teams Abhilfe schaffen.
Beispiel für eine Teams App: Der Geburtstagskalender
Das folgende Beispiel einer Geburtstagskalender-App zeigt, wie eine solche eigenentwickelte Teams App aussehen kann:
Wer kennt diese Situation nicht? Der Kalender zeigt ein bestimmtes Datum an und man ist sich fast sicher, dass heute der Team-Kollege Geburtstag hat – oder war das doch erst morgen? In den meisten Unternehmen gibt es keine zentrale Übersicht über die Geburtstage der Kolleginnen und Kollegen, was allein aus datenschutzrechtlichen Gründen vollkommen nachvollziehbar ist.
Die oben dargestellte App ermöglicht es daher den Mitarbeitenden, ihren Geburtstag aktiv über eine dafür vorgesehene Oberfläche einzutragen. Da diese Aktion freiwillig ist, können die über die App eingetragenen Geburtstage in der Monatsübersicht für alle Mitarbeitenden sichtbar angezeigt werden. Über einen Button kann direkt eine Nachricht an das Geburtstagskind geschickt werden. Und das Beste daran ist: Man muss seine Teams-Umgebung dafür nicht verlassen.
Möglichkeiten für Teams-Erweiterungen
Im Falle der Geburtstagskalender-App wird die Anwendung in Form einer Registerkarte (Tab) in Teams integriert. Dies kann entweder eine persönliche Registerkarte sein, die man für sich selbst hinzufügen oder entfernen kann, oder eine Kanal- oder Gruppenregisterkarte. Letztere übermittelt Inhalte an Kanäle oder Gruppen-Chats anstatt an eine einzelne Person.
- Eine persönliche App bietet eine Art Dashboard, auf dem genau die Inhalte angezeigt werden, die für den User persönlich wichtig sind. Dies können beispielsweise Dokumente, Aufgaben oder Beiträge zu Themen sein, die den User besonders interessieren. Im Gegensatz zur Registerkarte wird diese Form von App nicht in das horizontale Menü von Tabs (beispielsweise in einem Kanal) eingehängt (siehe Screenshots), sondern findet sich nach Hinzufügen in der linken vertikalen Navigation in Teams wieder.
- Besprechungserweiterungen (Meeting Extensions) können für die Erweiterung der Funktionalitäten in einer Teams-Besprechung verwendet werden. Denkbar ist zum Beispiel, dass in einer Besprechung mit einem bestimmten Kunden ein Menü zur Verfügung steht, in dem direkt die wichtigsten Kunden-, Produkt- oder Vertragsdaten angezeigt werden.
- Mit Messaging-Erweiterungen (Messaging Extensions) lassen sich die Nachrichtenfunktionen in Kanal-, Gruppen- oder Einzel-Chats nach Belieben ergänzen. So könnte zusätzlich zu den standardmäßig verfügbaren Menüpunkten beim Verfassen einer Nachricht (unter anderem Formatieren und Datei anfügen) ein weiterer Menüpunkt zur Suche und Auswahl von vordefinierten Nachrichtenvorlagen bereitgestellt werden.
- Darüber hinaus können unter anderem eigene Bots, Webhooks, Konnektoren, Aufgabenmodule oder Aktivitäts-Feeds für Teams entwickelt werden.
App-Entwicklung für Teams – So geht’s!
Die Entwicklung der individuellen Lösungen kann zum Beispiel über das von Microsoft angebotene Teams Toolkit erfolgen. Es handelt sich dabei um eine kostenlose Erweiterung für den Code Editor Visual Studio Code, die mithilfe eines Assistenten durch den Prozess der Erstellung einer Teams App führt. Auch für das Testen und Debuggen der App stellt das Toolkit hilfreiche Werkzeuge bereit. Die Entwicklerinnen und Entwickler können sich somit voll und ganz auf die Erstellung des Codes zur Umsetzung der gewünschten Funktionalitäten fokussieren.
Eine App für Teams kann beispielsweise in Microsoft Azure gehostet werden. In diesem Zusammenhang stellt das Toolkit einige nützliche Features, wie etwa intelligente Standardwerte, zur Verfügung. In Unternehmen, in denen Teams im Einsatz ist, wird oft auch SharePoint Online intensiv genutzt (zum Beispiel als Intranet). Diese Variante hat den Vorteil, dass die Anwendung gleich auf zwei Plattformen (SharePoint und Teams) platziert werden kann. Außerdem ist kein separates Hosting erforderlich: Die App wird – wie für WebParts üblich – einfach im SharePoint-App-Katalog hochgeladen und von dort aus nach Teams synchronisiert.
Fazit
Microsoft Teams ist vermutlich eines der beliebtesten Microsoft 365 Tools und stellt heutzutage bei vielen Arbeitnehmenden den Dreh- und Angelpunkt für die Kommunikation in ihrem Berufsalltag dar. Es kann sich daher lohnen, sowohl bestehende Programme als auch neue Funktionalitäten direkt in Teams einzubinden. Auf diese Weise können Medienbrüche reduziert und die Employee Experience verbessert werden. Durch die vielen verschiedenen Möglichkeiten bei der Teams-App-Entwicklung sind bei der Umsetzung individueller Anforderungen nahezu keine Grenzen gesetzt.
Social Collaboration mit CONET
Mit unserer CONET Productivity Suite for Microsoft Teams bieten wir Ihnen verschiedene Teams Apps als kleine Helferlein im Arbeitsalltag an. Ob Aufgabenmanagement mit einem persönlichen Wochenplaner oder ein Gantt-Chart für Planner-Aufgaben, ein persönlicher Organizer für Team-Räume oder ein Board für Dokumente und Links oder gar Assistenten für Aufgaben oder Standup-Meetings in Teams-Besprechungen; hier ist für jeden etwas dabei. Möchten Sie mehr hierüber erfahren? Dann wenden Sie sich gerne an Nicole Enders, Most Valuable Professional für Microsoft 365 Apps & Services.
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Über den Autor
Franziska Georg beschäftigt sich im Bereich Workplace Solutions mit der Entwicklung von Lösungsbausteinen im Rahmen von Microsoft 365. Standardprodukte wie SharePoint Online oder Microsoft Teams passt sie mit Hilfe der eigenentwickelten Komponenten so an, dass eine individuell zugeschnittene Arbeitsumgebung entsteht.